Erkältung vorbeugen: Der komplette Präventions-Ratgeber 2025
Wie lange dauert eine Erkältung?
Meist dauern Erkältungen etwa 7–10 Tage. Symptome erreichen oft ihr Maximum innerhalb der ersten 2–4 Tage. Bei Kindern oder komplizierten Verläufen kann es länger dauern.
So verläuft eine Erkältung typischerweise:
Tag 1–2: Kratzen im Hals, Niesen, leichte Kopfschmerzen – erste Anzeichen
Tag 2–4: Husten und Schnupfen intensivieren sich, Symptome erreichen ihr Maximum
Tag 5–10: Symptome klingen schrittweise ab
Wichtig: Schon bei den ersten Anzeichen können Sie handeln. Ausreichend trinken, Stress reduzieren, gut schlafen untersützt alles Ihren Körper.
Häufige Erkältungen – mögliche Gründe
Oft stecken diese 5 Faktoren dahinter:
Vitamin-D-Status: Vitamin D kann eine Rolle bei der Unterstützung des Immunsystems spielen, besonders bei ausgeprägtem Mangel.
Zink-Zufuhr: Der Körper benötigt täglich Zink. Ein Mangel kann die Abwehr beeinträchtigen.
Darmgesundheit: Eine ausgewogene Darmflora kann die Immunabwehr unterstützen.
Schlafqualität: Ausreichend Schlaf (7+ Stunden) kann die Immunabwehr unterstützen.
Stressabbau: Chronischer Stress kann die Immunfunktion beeinflussen.
Grippe vs. Erkältung – Was sind die Unterschiede?
Hier sind die Unterschiede auf einen Blick – wichtig zu wissen:
| Merkmal | Erkältung | Grippe (Influenza) |
|---|---|---|
| Beginn | Schleichend (1–2 Tage) | Plötzlich (innerhalb von Stunden) |
| Fieber | Selten oder unter 38,5°C | Hohes Fieber über 39°C |
| Muskelschmerzen | Keine oder leicht | Stark und ausgeprägt |
| Dauer | 7–10 Tage | 7–14 Tage |
Hinweis: Die Grippe ist eine ernsthafte Erkrankung. Bei Verdacht auf Grippe konsultieren Sie bitte Ihren Arzt oder Ihre Apotheke.
Erste Symptome erkennen – Wann sollten Sie handeln?
Diese Symptome können auf eine beginnende Erkältung hindeuten:
Häufige erste Anzeichen:
- Kratzen oder Brennen im Hals
- Leichte Kopfschmerzen oder Müdigkeit
- Wiederholtes Niesen
- Beginnendes Schnupfen
Wann sollten Sie ärztliche Beratung suchen?
Wann Sie direkt handeln sollten
- Fieber über 39°C, das länger als 3 Tage anhält
- Starke Brustschmerzen beim Atmen
- Blutiger Husten
- Extreme Schwäche oder Verwirrung
- Sie gehören zu einer Risikogruppe (über 65, Schwangerschaft, chronische Erkrankungen)
Was ist normal bei einer Erkältung?
Diese Symptome sind typisch und unbedenklich:
- Schnupfen (klar bis gelblich-grün)
- Husten (produktiv, ohne Blut)
- Halsschmerzen (mild bis moderat, abnehmend nach 3–5 Tagen)
- Leichtes Fieber unter 38.5°C (1–3 Tage)
- Müdigkeit & Kopfschmerzen (mild)
- Symptome verbessern sich schrittweise ab Tag 5–7
Als Orientierung gilt: Bessern sich die Beschwerden nach etwa sieben Tagen, besteht meist kein Grund zur Sorge. Bleiben die Symptome jedoch unverändert oder verschlechtern sich, so lassen Sie sich von einer Fachperson beraten.
Vitamin C, Zink, Ingwer – Was sagt die Forschung?
Nicht jedes Mittel wirkt gleich gut. Diese Übersicht zeigt, was wissenschaftlich belegt ist:
| Substanz | Forschungsstand zur Vorbeugung | Forschungsstand bei akuter Erkältung | Evidenzstärke |
|---|---|---|---|
| Vitamin C | Verhindert Erkältungen NICHT. Regelmässige Einnahme VOR der Erkältung kann die Dauer um 8% (Erwachsene) bis 14% (Kinder) und die Schwere leicht reduzieren. | Kein nachgewiesener Nutzen. Einnahme nach Symptombeginn reduziert weder Dauer noch Schwere signifikant. | Moderat (präventiv) Schwach (therapeutisch) |
| Zink | Regelmässige Zufuhr kann unterstützen. | Frühe Einnahme (erste 24h) als Lutschtablette kann möglicherweise die Dauer verkürzen. Wichtig: Nur die Lutschtablettenform wirkt lokal im Rachen. Geschluckte Kapseln/Tabletten sind nicht wirksam für Erkältung. Beobachten Sie mögliche Reaktionen Ihres Körpers, etwa leichte Übelkeit oder Veränderungen des Geschmacksempfindens. | Schwach bis moderat |
| Ingwer | Traditionell verwendet; begrenzte Evidenz. | Kann Symptome wie Halsschmerzen lindern. | Schwach |
| Honig | Keine spezielle Vorbeugung bekannt. | Kann bei Husten unterstützen. | Moderat |
| Probiotika | Langfristige Darmgesundheit kann unterstützen. | Bei akuter Erkältung: Begrenzte Evidenz. | Schwach |
Hinweis: Was Sie hier lesen ersetzt nicht unsere Beratung. Kommen Sie vorbei – wir gehen individuell auf Ihre Bedürfnisse ein.
➤ Jetzt Beratungstermin vereinbaren
So stärken Sie Ihr Immunsystem – 6 bewährte Strategien
- Ausreichend Wasser trinken: Unterstützt Ihre Abwehr
- Gute Handhygiene: Regelmässiges Waschen mit Seife (20 Sekunden) reduziert das Übertragungsrisiko erheblich.
- Ausreichend Schlaf (7+ Stunden): Unterstützt die Immunfunktion
- Stressabbau: Kann die Abwehr unterstützen
- Bewegung an der frischen Luft: Regelmässige, moderate Aktivität
- Regelmässige Saunagänge (optional): Traditionell genutzt zur Unterstützung der Abwehr
Erkältungs-Symptome im Detail: Husten, Schnupfen, Halsschmerzen
Die häufigsten Erkältungs-Symptome sind Husten und Schnupfen. Hier, wie Sie diese richtig behandeln:
Husten bei Erkältung – Was ist normal?
Tag 1–3 (Trockener Husten): Reizhusten, kaum Auswurf
Tag 3–7 (Produktiver Husten): Mit Auswurf, Brustschmerzen möglich (normal bei intensivem Husten)
Tag 7+ (Abklingend): Seltener werdend, kann noch 2 Wochen anhalten
Was hilft: Honig (1–2 Teelöffel), warme Tees, ausreichend trinken (2–3 Liter täglich)
Wann zum Arzt: Blutiger Husten, starke Brustschmerzen beim Atmen, Husten länger als 3 Wochen
Schnupfen & Nasenschleim – Behandlung
- Nasal-Spülungen: Mit Salzwasser (isotonische Lösung) 2–3x täglich – fördert Drainage und Befeuchtung
- Luftfeuchte erhöhen: Raumluft 40–50% (Luftbefeuchter oder feuchte Tücher)
- Position: Kopf erhöht lagern beim Schlafen (fördert Drainage)
- Vorsicht: Abschwellende Nasentropfen max. 7 Tage verwenden (sonst Gewöhnungseffekt!)
Halsschmerzen lindern
- Zink-Lutschtabletten: Nur die Lutschtablettenform wirkt (lokale Wirkung im Rachen). Normale Kapseln sind nicht wirksam.
- Gurgeln: Mit Salzwasser (1 Teelöffel Salz auf 250ml lauwarmes Wasser) 3–4x täglich
- Honig: 1 Teelöffel langsam lutschen (beruhigt gereizten Rachen)
- Warme Getränke: Tee mit Honig und Zitrone
- Normalerweise besser: Nach 3–5 Tagen deutliche Besserung
Empfohlene Dosierungen zur Prävention (nach Beratung):
| Substanz | Tägliche Dosierung | Hinweis |
|---|---|---|
| Vitamin D | 600–800 IE/Tag (RDA) oder 1000–2000 IE/Tag (Winter-Supplementation, bei Mangel) | Wirkt am ehesten bei ausgeprägtem Vitamin-D-Mangel. Empfehlung: Blutwert-Test in der Apotheke bevor Sie hochdosiert supplementieren. Bei Langzeiteinnahme (>3 Monate) sollte der Vitamin D-Spiegel überprüft werden. Achtung: Überdosierung kann zu Hyperkalzämie führen (Übelkeit, Nierensteine). |
| Zink | 10–15 mg/Tag (Prävention) | Nicht zur akuten Behandlung geeignet ohne Beratung. Nebenwirkungen und Wechselwirkungen möglich. |
| Vitamin C | 200 mg/Tag (über RDA für mögliche erhöhte Effektivität) | Aus ausgewogener Ernährung oder Supplement. RDA liegt bei 75–90 mg/Tag. |
Empfohlene Dosierungen bei aktuter Erkältung (nach Beratung):
| Substanz | Akut-Dosierung (erste 24–48h) | Hinweis |
|---|---|---|
| Zink (Lutschtabletten) | 75–100 mg/Tag (verteilt auf 4–6 Dosen) Max. 5–7 Tage | Frühe Einnahme (erste 24h!) kann möglicherweise Dauer verkürzen. Kritisch: Nur als Lutschtablette wirksam! Zink muss lokal im Rachen wirken. Normale Tabletten/Kapseln (geschluckt) haben KEINEN Effekt auf Erkältungsdauer. Nasensprays nicht verwenden (Risiko: dauerhafter Geruchsverlust). Nebenwirkungen: Übelkeit, Geschmacksstörungen möglich. |
| Vitamin C | 500–1000 mg/Tag | Therapeutischer Nutzen nach Symptombeginn ist NICHT nachgewiesen. Kann bei regelmässiger Einnahme BEREITS VOR der Erkältung die Dauer leicht reduzieren (8–14%). |
| Honig | 1–2 Teelöffel bei Bedarf (abends vor dem Schlafengehen) | Kann Husten lindern. Nicht für Kinder unter 1 Jahr! (Botulismus-Risiko) |
Wichtig: Diese Dosierungen sind Richtwerte. Vor der Anwendung bei akuter Erkältung konsultieren Sie bitte eine Fachperson – wir beraten individuell und prüfen Wechselwirkungen.
Häufige Sorgen
Die wichtigsten Fragen – kurz beantwortet:
„Ich bin ständig erkältet – ist das normal?"
Häufige Erkältungen können verschiedene Gründe haben (Vitamin-D-Mangel, Stress, Schlafmangel – siehe oben). Eine fachliche Beratung kann helfen, diese zu klären. Sie sind nicht allein – und es kann verbessert werden.
„Brauche ich einen Arztbesuch oder hilft die Apotheke?"
Eine wichtige Frage – deshalb haben wir die Checkliste oben zusammengestellt. Gilt eine der roten Flaggen, sollten Sie zum Arzt. In allen anderen Fällen unterstützen wir Sie schnell und unkompliziert in der Apotheke.
„Welche Massnahmen helfen wirklich?"
Das ist von Person zu Person unterschiedlich – genau deshalb beraten wir individuell. Am besten belegt sind eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen, guter Schlaf und konsequente Handhygiene.
Grippe-Impfung – Was Sie wissen sollten
Die Grippe ist eine ernsthafte Erkrankung. Eine Impfung bietet Schutz. Hier sind die wichtigsten Informationen:
Was bietet die Grippe-Impfung?
- Schutzwirkung: Die Impfung bietet typischerweise 40–60% Schutz vor Grippeinfektionen (die Bandbreite hängt ab von Impfstamm-Match und Effektivität).
- Mildere Verläufe: Falls eine Infektion trotzdem auftritt, können die Symptome milder sein
- Komplikationsschutz: Kann das Risiko von Komplikationen reduzieren
„Ist die Grippe-Impfung wirklich sicher?"
Ja. Grippeimpfstoffe sind seit über 70 Jahren in Verwendung und von Swissmedic zugelassen. Nebenwirkungen sind selten und meist mild (leichte Armschmerzen, kurzes Fieber). Das Risiko der Grippe ist grösser als das der Impfung.
Wem wird die Impfung empfohlen?
- Menschen über 65 Jahren
- Schwangere Frauen
- Personen mit chronischen Erkrankungen
- Personen mit geschwächtem Immunsystem
- Medizinisches Fachpersonal und Pflegekräfte
Bester Zeitpunkt: September bis Oktober
Die Impfung wird typischerweise im September bis Oktober empfohlen, bevor die Grippe-Saison beginnt. Die Wirkung tritt nach etwa 2 Wochen ein.
➤ Jetzt Beratungstermin vereinbaren
Die häufigsten Fragen – kurz beantwortet
Wie lange dauert eine Erkältung?
Meist dauern Erkältungen etwa 7–10 Tage. Symptome erreichen oft ihr Maximum innerhalb der ersten 2–4 Tage.
Sollte ich täglich Vitamin C nehmen zur Prävention?
Vitamin C kann helfen – über die Ernährung oder ein Supplement (200 mg täglich). Wir beraten zur richtigen Dosis.
Wie lange sollte ich Zink bei einer Erkältung nehmen?
Maximum 5–7 Tage als Lutschtablette. Langfristige Zink-Einnahme kann zu Mangelerscheinungen führen (Kupfer-Mangel). Beachten Sie: Nur Lutschtabletten wirksam für Erkältung – normale Kapseln haben keinen Effekt.
Ist Vitamin C wirklich wirksam gegen Erkältung?
Präventiv (vor Erkältung): Verhindert Erkältungen nicht, kann aber Dauer um 8–14% und Schwere leicht reduzieren. Therapeutisch (nach Symptombeginn): Kein nachgewiesener Nutzen. Vitamin C muss regelmässig vor der Erkältung eingenommen werden, um einen Effekt zu haben.
Wann ist ein Husten bei Erkältung gefährlich?
Sofort zum Arzt bei: Blutiger Husten, starke Brustschmerzen beim Atmen, Atembeschwerden, oder Husten der länger als 3 Wochen anhält.
Muss ich mich unbedingt gegen Grippe impfen lassen?
Die Grippe-Impfung wird besonders für Risikogruppen empfohlen. Für andere ist es eine persönliche Entscheidung. Wir beraten Sie gerne neutral zu den Vor- und Nachteilen.
Wie wichtig ist Handhygiene?
Extrem wichtig! Gute Handhygiene (regelmässiges Waschen mit Seife, 20 Sekunden) ist eine wichtige Massnahme zur Vorbeugung von Infektionen.
Quellen (Auswahl):
- NHS: Common Cold, BAG: Erkältung und Grippe
- BAG: Vitamin D, Jolliffe et al. 2021 (PMID: 33158298)
- PubMed: Zinc and Immune Function (PMID: 35930881)
- PubMed: Gut Microbiome and Immunity (PMID: 31289214)
- PubMed: Sleep and Immune Response (PMID: 29765853)
- PubMed: Stress and Immune System (PMID: 24929226)
- BAG: Grippe vs. Erkältung
- Cochrane Review: Vitamin C (PMID: 23440782)
- CMAJ 2012: Zinc Lozenges (PMID: 22566526)
- PubMed: Ginger and Inflammation (PMID: 23123794)
- PubMed: Honey for Cough (PMID: 36060712)
- PubMed: Probiotics (PMID: 25927096)
- BAG: Handhygiene
- EFSA 2012: Vitamin D UL
- NIH: Zinc Fact Sheet
- BAG: Grippe-Impfung, Swissmedic
- WHO: Influenza, BAG: Grippe-Impfung
BAG – Bundesamt für Gesundheit: Empfehlungen zu Erkältung und Grippe
Swissmedic – Schweizer Zulassungs- und Aufsichtsbehörde
PubMed Central (NIH) – Peer-reviewed medizinische Fachliteratur
Cochrane Collaboration – Systematische Übersichtsarbeiten
WHO – World Health Organization: Influenza Vaccination
EFSA – European Food Safety Authority
NHS – National Health Service: Patient Information
Wichtiger Hinweis: Dieser Ratgeber ersetzt nicht unsere persönliche Beratung – wir sind für Sie da, wenn Sie mehr Klarheit brauchen. Bei Unsicherheiten oder Symptomen konsultieren Sie bitte Ihren Arzt, Ihre Ärztin oder unsere Apotheker/-innen. Alle Informationen wurden aktualisiert im November 2025.
Bild: generiert mit Gemini